Wie geplant sind wir am 31.10. am frühen Nachmittag zum Attersee aufgebrochen. Nach einer angenehmen Fahrt sind wir gegen 20 Uhr an der Unterkunft angekommen. Am nächsten morgen präsentierte sich der Attersee wolkenverhangen aber ohne Regen. Als ersten Tauchplatz hatten wir uns „BMW-Dixi“ ausgesucht. Unmittelbar am Einstieg das schon ziemlich mitgenommene Wrack des Autos, links weg dann etwas tiefer einige Wurzelstöcke und auf dem Rückweg leider das Boot auf 13 m Tiefe verfehlt. In der Hoffnung auf etwas bessere Sichtweiten wählten wir für den 2. Tauchgang „Weissenbacheinlauf“. Ein gemütlicher Tauchgang vom Einstieg nach rechts in Richtung Übungsplattformen bescherte uns nach wenigen Minuten einen kapitalen Hecht von knapp 1 m Länge. Leider war er nicht dazu zu bewegen für ein Foto zu posen. Auf dem Rückweg zum Einstieg kamen wir über ein Areal mit Ästen und Baumstämmen. Dort fanden wir die Erklärung für den guten Ernährungszustand des Hechtes vom Beginn des Tauchganges, hunderte, wenn nicht gar tausende von Barschen in allen Größen tummelten sich zwischen Wasserpflanzen und Treibgut. Leider war auch hier die Sichtweite nur wenig besser als am 1. Tauchplatz. Beim anschließenden Flaschenfüllen wurden die jahreszeitlich untypisch geringen Sichtweiten mit dem vorherrschenden Nordwestwind erklärt.
Ein phantastisches Abendessen war der versöhnliche Abschluss des 1. Tauchtages.
Tag 2 ließ schon beim Aufstehen auf einen guten Tauchtag hoffen. Bis auf einige wenige Nebelschleier klare Sicht über den See und an den Bergen am Südende des Sees konnte man die aufgehende Sonne erahnen. Auf Anraten der Tauchbasis wählten wir heute Tauchplätze am Ostufer. Der erste Tauchplatz des Tage hatte den viel versprechenden Namen „Hinkelsteine“. Am Parkplatz wählten wir den mittleren Einstieg da am südlich gelegenen Haupteinstieg schon viele Bergsteiger, die an einer nahe gelegenen Felswand zum Boldern waren, parkten. Nach einem einfachen Einstieg über die vorhandene Treppe tauchten wir entlang der Böschung in Richtung Süden, immer auf der Suche nach den auf der Tauchplatzkarte verzeichneten Orientierungspunkten. Nach 25 Minuten, zwischenzeitlich auf 23 m Tiefe angekommen, drehten wir um und begannen mit dem Aufstieg. Offensichtlich hatte Obelix seine Hinkelsteine wieder mitgenommen. Bei 17 m passierten wir eine Holztreppe, die laut Tauchplatzkarte eigentlich auf 14 m Tiefe liegen sollte. Der Rückweg führte uns in 10 m Tiefe am sogenannten „Glücksplatz“ vorbei. Die letzten Minuten des Tauchgangs führten uns in 5 m Tiefe über einen dichten Teppich an Armleuchteralgen und Wasserpest. Hier fanden wir auch den einen oder anderen kleinen Hecht. Trotz der Tatsache, dass wir die Hinkelsteine nicht gefunden hatten, ein schöner Tauchgang.
Nach der Mittagspause, mit einer wärmenden Flädle-Suppe, versuchten wir unser Glück am Tauchplatz „Steinschlagtafel“. Dieser liegt unmittelbar nördlich der berühmt-berüchtigten „Schwarzen Brücke“ und teilt sich mit dieser eine Steilwand die von 5 – 20 m Tiefe reicht. Auf dem Weg zur Steilwand ging es über eine steile Böschung mit vielen Wurzelstöcken und Felsbrocken. Die Steilwand machte ihrem Namen alle Ehre und war beeindruckend. Auf dem Rückweg im Planzendickicht gab es wieder Hechte zu bestaunen. Beim Auftauchen begrüßte uns die Sonne mit ein paar wärmenden Strahlen.
An der Basis beim Flaschenfüllen monierten wir die fehlenden „Hinkelsteine“. Nach Rückfrage durch „Bocki“ den Basisbetreiber was wir denn so alles gesehen hätten, wurde uns gesagt, dass wir ca. 10 m zu früh umgedreht hätten. Hier hat sich der Einstieg bei der 2. Treppe als auslösender Faktor heraus gestellt.
Der Tag endete wieder mit einem hervorragenden Abendessen und einem traumhaften Dessert.
Für den 3. Tauchtag hatten wir uns nur einen Tauchgang vorgenommen, da wir ja wieder nachhause fahren mussten. Wir beschlossen unser Glück noch einmal bei den „Hinkelsteinen“ zu versuchen. Diesmal stiegen wir an der ersten, unserem Ziel am nächsten gelegenen, Treppe ein. Vorbei an einigen auffälligen Wegpunkten, die wir von unserem gestrigen Tauchgang schon kannten, trafen wir nach 17 Minuten in einer Tiefe von 22 m auf den ersten Hinkelstein. Wir folgten dem Stein, der die Ausmaße eines LKW hat, in die Tiefe und gelangten so letztendlich zum 3. Hinkelstein mit einer Maximaltiefe von 32 m. Wir nahmen den Rückweg über die Hinkelsteine, bis wir an der Böschung in 17 m Tiefe, wieder auf die schon am Vortag gesehene Holztreppe stießen. Der Rückweg über den Planzenteppich brachte uns zielsicher wieder zur Ausstiegstreppe.
Das Resümee unserer Tage am Attersee könnte nicht positiver sein. Eine hervorragende Infrastruktur, geschaffen durch die Arge-Tauchen, macht den Attersee zu einem der besten Tauchgewässer in Zentraleuropa. Abwechslungsreiche Tauchplätze für nahezu jeden Anspruch bestätigen den herausragenden Ruf dieses Gewässers. Wir waren mit Sicherheit nicht das letzte mal am Attersee.
Nachstehend, mit einem herzlichen Dankeschön an Seppl, noch einige Bilder und ein Link zu einem kurzen Video.